Samstag, 5. Juli 2014

Plauener Spitze - mein Bericht unserer Besichtigung

Hallo Zusammen,

bereits Mitte Mai bin ich mit vielen anderen begeisterten Näh- und Stickerinnen nach Plauen gefahren. Dort haben wir das Schauhaus sowie das Museum besichtigt. Sehr interessant. Die Reise wurde von meinem Nähmaschinen Händler Fa. Flach in Aschaffenburg  organisiert und ist super gewesen.

Wir sind morgens mit dem Bus gestartet und nach ca. 3,5 Stunden dort angekommen.
Das erste Bild hat zwar nur weniger mit Spitzen zu tun, aber ich fand die bestRickte Regenrinne toll.


Danach ging es in das Schauhaus. Dort wurden uns die Maschinen, die Ersten stammen von 1850 wenn ich richtig zugehört habe, vorgeführt. Alle diese Maschinen sind noch vollfunktionsfähig und könnten nach Bedarf noch Spitzen herstellen. Es gibt doch ein Verein mit Leuten, die sich immer noch um die Maschinen kümmern, pflegen und restaurieren.

Das Haus und die angegrenzte Werkstatt sind die Originalgebäuden von damals. Heutzutage werden die Spitzen von anderen Herstellen extra nach dem Original hergestellt.

Die Dame, die uns alles vorgeführt hat, hat sehr viel von der Geschichte erzählt und die Maschinen angemacht und bedient. Respekt, die großen Maschinen erfordern richtig viel Kraft. Daher haben früher ausschließlich Männer diese Maschinen bedient, Frauen und Kindern haben die Nadeln neu eingefädelt, falls es einen Riss gab.

Das erste Foto zeigt euch eine kleine Dreier-Maschine. Links ist die Lochkarte, nach der das Muster gestickt wurde und die drei Maschinen sind zusammen verbunden und sticken gleichzeitig das gleiche Muster.


 Diese Foto zeigt den Ursprung, damals noch eine Handstickerei mit Lochmuster. Auf diesem Beispiel wurden die Maschinen dann aufgebaut.




Und hier ein paar Inspirationen:









An den ältern und großen Maschinen befand sich jeweils links ein Piktogramm mit dem Muster. Für jeden Stich wurde mit der Hand der Führungsarm um ein Punkt verschoben und so auf die Maschine übertragen. Dann ähnlich wie bei einem Webstuhl der Rahmen bewegt und dadurch ist ein Stich entstanden. Wahnsinn!!! Es sind um die 164 Nadeln in eine Reihe (hoffentlich ist das die richtige Zahl).

Das Büro von damals



 Ein Schrank mit Musterfäden


Und hier noch ein paar Bilder aus dem Schauhaus und Museum. So eine Jacke, oder Decke oder jedes große Teil wird aus vielen kleinen Teilen mit einer speziellen "Nähmaschine" zusammen genäht und zwar so, dass man gar nicht sieht, dass es mehrere Teile sind.

Leider war es im Museum recht dunkel.













Und hier das Kleid, das von unserer früherer Kanzlergattin zum Sportball getragen wurde. Sie hieß Hannelore mit Vornamen.


Und wie überall eine Weinkönigin oder Blumenprinzessin oder wie auch immer, gibt es auch eine Plauener Spitzen Prinzessin. Hier ein paar Kleider von den vergangegen Kampagnen.



Also, wenn ihr irgendwann in der Nähe von Plauen seid, ein Besuch lohnt sich. Auch zum shoppen ist die Stadt gut geeignet, Klammotten und auch Stoffe, gute Auswahl. Ein schönes Cafe mit tollen Taschen (leider sehr teuer) aber dafür leckerem Kaffee und Kuchen.

Am Abend haben wir hier gegessen:

 Altes Handelshaus

Das war sehr gut und hat mir geschmeckt. Auch das Ambiente ist toll.



Hier könnt ihr auch noch nachlesen:

Wikipedia: Plauener_Spitze

Genug für heute, schönen Abend!